Warum Deutschland das Bargeld braucht
Beitrag auf handelsblatt.com von Nils Buske
Auf handelsblatt.com steht seit dem 14.03.2024 die aktualisierte Fassung von Nils Buske zum Thema: Warum Deutschland das Bargeld braucht.
Sein Schwerpunkt zu dem Thema ist: „Ist eine Abschaffung von Bargeld sinnvoll? Diese Frage steht seit Jahren zur Debatte. Für beide Seiten gibt es Argumente. Nicht alle sind von großem Gewicht.“
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung: (Beitrag auf handelsblatt.com lesen)
Bargeld löst in Deutschland starke emotionale Reaktionen aus. Befürworter schätzen vorrangig die mit Bargeld verbundene Anonymität, Freiheit und den Schutz vor Negativzinsen. Gegner argumentieren, dass eine Abschaffung von Bargeld dem Kampf gegen Kriminalität wie Drogenhandel, Geldwäsche und Korruption dienlich sein könnte. Die Bundesbank prognostiziert, dass Bargeld auch 2037 nicht aus dem deutschen Zahlungsverkehr verschwunden sein wird.
Bargeldobergrenze in der EU
Die Diskussion um eine Bargeldobergrenze in der EU, die Käufe über 10.000 EUR bargeldlos abwickeln möchte, spiegelt den Konflikt wider. Während einige deutsche Politiker dies als wirksames Mittel gegen Geldwäsche sehen, zweifelt Finanzminister Lindner an der Effektivität dieser Maßnahme.
Deutschland gilt als attraktiv für organisierte Kriminalität zur Geldwäsche. Trotzdem zeigt der Anti-Money-Laundering-Index 2023, dass das Risiko für Geldwäsche in Deutschland relativ niedrig ist, selbst ohne eine Bargeldobergrenze. Experten betonen, dass Kriminelle längst auf Alternativen wie Kryptowährungen ausweichen.
Die Effektivität der Behörden im Kampf gegen Geldwäsche in Deutschland wird kritisiert, insbesondere angesichts von Korruptionsskandalen innerhalb der Financial Intelligence Unit (FIU). Zudem hat sich die Straßenkriminalität wie Überfälle auf Geldtransporte ohne die Abschaffung von Bargeld verringert, und Methoden wie in den Niederlanden zeigen alternative Bekämpfungswege auf.
Digitaler EURO und Anonymität
Im Kontext der Digitalisierung wird der digitale Euro als Ergänzung, nicht als Ersatz für Bargeld, diskutiert, wobei die Anonymität digitaler Zahlungen infrage steht.
Die Bedeutung von Bargeld in Krisenzeiten, wie bei Stromausfällen oder Krieg, und für Menschen ohne Bankkonto, wird ebenso hervorgehoben wie die potenziellen Verluste durch Negativzinsen, falls Bargeld abgeschafft wird.
Schlussendlich bleibt Bargeld im Handel populär, und trotz einiger Firmen, die kein Bargeld mehr annehmen, bestimmt letztlich die Verbrauchernachfrage dessen Zukunft.
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